Fenster bestimmen maßgeblich, wie viel Energie ein Gebäude verliert – und damit, wie komfortabel sich Räume anfühlen und wie hoch die Heizkosten ausfallen. Der zentrale Kennwert dafür ist der U-Wert (korrekt: Uw-Wert beim kompletten Fenster). In diesem Ratgeber erklären wir verständlich, was hinter U-Wert, Uw, Ug, Uf steckt, welche Werte heute gut sind und worauf Sie bei Auswahl und Montage achten sollten.
Der U-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient und gibt an, wie viel Wärme pro Quadratmeter bei 1 Kelvin Temperaturunterschied durch ein Bauteil fließt (W/(m²·K)). Je niedriger der Wert, desto besser die Wärmedämmung.
Beim Fenster unterscheiden wir:
Entscheidend ist am Ende Uw, denn ein sehr gutes Glas (Ug) nützt wenig, wenn Rahmen oder Randverbund (Abstandhalter) Wärme durchlassen. Deshalb planen wir bei Blanke Bauelemente stets das System aus Rahmen, Verglasung und „warmer Kante“ als Ganzes.
In der Praxis erreichen moderne 3-fach-Wärmeschutzverglasungen Ug-Werte von etwa 0,5–0,7 W/(m²·K). Gute Rahmensysteme liegen häufig bei Uf ≤ 1,2 W/(m²·K). Je nach Elementgröße sind damit Uw-Werte von ca. 0,8–1,0 W/(m²·K) erreichbar. Für Sanierungen mit hochwertiger 2-fach-Verglasung werden oft Uw ≈ 1,1–1,3 W/(m²·K) erzielt – bereits ein großer Sprung gegenüber Altfenstern.
Wichtig: Der Uw-Wert ist größenabhängig. Ein kleines Fenster hat relativ mehr Rahmenanteil; dadurch kann der Uw steigen. Seriöse Angebote nennen den Uw stets bezug auf das konkrete Elementmaß – so machen wir es auch.
Der Randverbund am Glasrand bildet eine lineare Wärmebrücke. Sein Einfluss wird über den Ψ-Wert (Psi-Wert) abgebildet. Mit thermisch verbesserten Abstandhaltern (Stichwort „warme Kante“) sinkt dieser Wert – der Gesamt-Uw wird besser und die Kondensatgefahr im Glasrandbereich verringert sich.
Ein Beispiel verdeutlicht das: Wird bei gleicher Verglasung von einem Aluminium-Abstandhalter auf eine warme Kante gewechselt, reduziert sich der Ψ-Wert typischerweise deutlich. Das bringt je nach Fenstergröße einige Zehntel beim Uw – oft der Unterschied zwischen solider Sanierung und Effizienzhaus-Niveau.
Kunststofffenster (PVC) punkten mit Mehrkammer-Profilen und optionalen Dämmkernen – ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bei Uf.
Holzfenster bieten natürliche Wärmedämmung und Behaglichkeit; mit Alu-Deckschale sind sie extrem langlebig.
Aluminiumfenster ermöglichen schlanke Ansichten und große Formate; die thermische Trennung der Profile ist hier entscheidend für einen niedrigen Uf.
Welche Lösung die richtige ist, hängt von Architektur, Budgets, Formaten und Zielen ab. Wir beraten objektbezogen – inklusive Schallschutz, Sicherheitsanforderungen (RC-Klassen) und Gestaltung.
Gute Wärmeschutzverglasungen kombinieren Low-E-Beschichtungen mit Edelgasfüllungen (Argon/Krypton). In Verbindung mit einer warmen Kante verbessern sich Uw und Behaglichkeit spürbar.
Mindestens genauso wichtig ist die Montagequalität: innen luftdicht, außen schlagregendicht und insgesamt diffusionsgerecht. Die gedämmte Anschlussfuge reduziert Wärmebrücken – so kommen die im Prüfstand ermittelten Werte auch bei Ihnen im Alltag an.
Der g-Wert (Energiedurchlassgrad) steuert, wie viel Sonnenenergie hereinkommt. Ein extrem niedriger U-Wert mit sehr niedrigem g-Wert kann in winterlichen Übergangszeiten solare Gewinne bremsen – die Balance muss zum Gebäude passen.
Schallschutzverglasungen verbessern das Rw (dB) und lassen sich mit Wärmeschutz kombinieren. Für Einbruchschutz sorgen VSG/ESG, stabile Rahmen und Beschläge; fachgerecht geplant bleibt der Uw-Vorteil erhalten.
Ein Uw ≤ 0,9 W/(m²·K) wird im Neubau häufig angestrebt; Passivhaus-Fenster liegen oft bei Uw ≤ 0,8. In der Sanierung sind Uw ≈ 1,0–1,2 meist ein sehr guter Hebel. Ob sich 3-fach-Verglasung oder zusätzliche Optionen rechnen, hängt von Energiepreisen, Gebäudehülle, Ausrichtung und Nutzung ab. Wir erstellen für Sie eine objektbezogene Wirtschaftlichkeitsbetrachtung – transparent und nachvollziehbar.
Für viele Neubauten gilt ≤ 0,9 W/(m²·K) als sehr gut, Sanierungen profitieren schon ab ≈ 1,1–1,2 spürbar. Maßgeblich ist Ihr Gebäudestandard.
Meist ja: niedriger Ug, warmere Innenoberflächen, weniger Zuggefühl. Wir prüfen den g-Wert und Ihre Ausrichtung, damit die Gesamtbilanz stimmt.
Prospektwerte sind Prüfgrößen. Ihr Angebot weist den Uw für Ihr Elementmaß aus – das ist der relevante Wert.